Zäune – sie sind nicht nur ein Haufen Holzlatten oder ein Geflecht aus Draht, sie sind die letzte Bastion zwischen friedlicher Idylle und absolutem Tierchaos. Ohne sie wären unsere Wiesen, Gärten und Pferdekoppeln nicht mehr als riesige Spielfelder für die tierische Version von „The Great Escape“.
Pferde zum Beispiel. Diese anmutigen, edlen Geschöpfe mit ihren glänzenden Mähnen und dem verträumten Blick über die Weide. Doch lass dich nicht täuschen – hinter diesen großen Augen lauert ein Fluchtinstinkt, der bei jeder Gelegenheit aktiviert wird. Ein schwacher Zaun? Ein leicht geöffnetes Tor? Für ein Pferd bedeutet das nur eines: „Galopp! Freiheit! Schneller als der Wind!“ Plötzlich wird aus einem idyllischen Weidebild ein Westernfilm, und das Pferd spielt die Hauptrolle.
Hunde hingegen betrachten Zäune eher als sportliche Herausforderung. Ein hoher Zaun? Ein bisschen Anlauf und drüber. Ein tiefer Zaun? Eine kurze Grabung und schon ist Bello auf Weltreise. Es ist ein bisschen so, als hätte man einen vierbeinigen Houdini adoptiert, der ständig neue Zaubertricks übt. Und wenn alles scheitert, bleibt noch der berühmte „Dackelblick“ durch die Zaunlatten hindurch, der die Frage stellt: „Warum bin ich hier eingesperrt und nicht draußen, wo das Abenteuer wartet?“
Schafe und Ziegen spielen hingegen das mentale Spiel. Sie stehen ruhig da, kauen zufrieden auf einem Grashalm und tun so, als wären Zäune lediglich hübsche Dekoration. Doch in Wahrheit analysieren sie jede Schwachstelle, jede lose Latte, jede Möglichkeit, sich irgendwo hindurchzuschieben. Ehe du dich versiehst, stehen sie im Nachbarsgarten und fressen dessen Blumenbeet leer.
Letztlich sind Zäune nicht nur praktische Barrieren, sondern auch stille Vermittler zwischen Mensch und Tier. Sie sagen nicht: „Du darfst nicht“, sondern eher: „Bitte bleib hier, es ist sicherer für uns alle.“ Doch egal, wie stabil oder clever gebaut – Tiere sehen Zäune einfach als Einladung, ihre inneren Ausbruchskünstler zu entfesseln. Ein Hoch also auf Zäune, die jeden Tag aufs Neue versuchen, das Unmögliche möglich zu machen: Ordnung im tierischen Chaos.
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